Leguan Krankheiten,
Parasiten, Verletzungen - Milben - Wurmerkrankungen - Erkältungskrankheiten/Lungenentzündung
- Maulfäule - Legenot- Reptilien Tierärzte ...
Reptilien allgemein und Grüne Leguane hier im besonderen können von einer
Vielzahl von Erkrankungen befallen werden. Häufig treten Mangelerscheinungen
wie Rachitis zu Tage, Wurmbefall und Blutmilben sind sehr oft anzutreffen.
Tierärzte für alle Möglichen Arten von Verletzungen. Zu den häufigsten
Krankheiten bei Grünen Leguanen fallen mir vor allem alle Arten von
Verletzungen ein die sich ein Leguan im Laufe seines Lebens einfangen kann.
Viele Verletzungen werden aufgrund einer Unachtsamkeit des Pflegers verursacht
(Quetschungen an der Schiebetür des Terrariums, Verbrennungen aufgrund von
nicht abgesicherten Strahlern und Heizungen etc.). Andere Verletzungen fügen
sich die Tiere bei Streitigkeiten untereinander selbst zu. Solange die Wunde
noch nicht infiziert ist (eine infizierte Wunde erkennt man an einer starken
Schwellung, Nässen und eventueller Eiterbildung) genügt es meiner Meinung
nach gar nichts zu unternehmen - das Heilungsvermögen bei Reptilien ist nämlich
sehr beachtlich - um sein Gewissen zu beruhigen kann man natürlich auch eine
Wundsalbe verwenden.
Milben:
Worüber man auch viel hört sind Probleme mit Milbenbefall bei Grünen
Leguanen. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht warum da etliche Terrarianer
Probleme damit haben. Meine Grünen Leguane hatten noch nie Milben - aber O.K.
- man weiß ja leider nie was noch alles passieren kann. Behandeln kann man
einen Milbenbefall indem man ein Hundeflohhalsband bzw. ein Ungezieferhalsband
( gibt's im Zoofachgeschäft - Wirkstoff: Dimpylat ) für ca. 2 - 3 Wochen ins
Terrarium hängt (natürlich so, dass die Leguane nicht dran können). Ob ein
Hunde- oder ein Katzenflohhalsband zum Einsatz kommt ist schnurzegal - wie
schon oben erwähnt hatte ich bei meinen Grünen Leguanen mit Milben bisher
noch nie Probleme. Ich hatte aber früher diverse Schlangenarten gehalten
(Python regius, Boa constrictor, Elaphe guttata, Thamnophis sirtalis) und da
waren Milben ab und zu schon mal angesagt. Genau da hatte ich eben das
Hundeflohhalsband mit dem oben angegebenen Wirkstoff im Einsatz und diese
Therapie war immer erfolgreich.
Die Länge des zu verwendenden Hundeflohhalsbands richtet sich nach der
Volumengröße des Terrariums - pro m3 Terrarium sollte man ein ca. 4 cm
langes Stück Halsband berücksichtigen also z.B. wenn das Terrarium 120 x 60
x 120 cm groß ist (Länge x Breite x Höhe) wären das 0,864 m3, dann müsste
man hier ein ca. 4 cm langes Hundeflohhalsband verwenden.
Bitte nicht wundern, wenn die Milben nach einigen Tagen immer noch
(anscheinend) munter im Terrarium und auf den Leguanen rumkrabbeln.
Milbenbehandlungen können unter Umständen lange dauern. Die Milben legen
ihre Eier in die Dekorationsgegenstände des Terrariums und die Larven schlüpfen
erst nach einiger Zeit. Daher sollte man dieses Hundeflohhalsband erst nach
mindestens 2 - 3 Wochen wieder entfernen (zwischendrin immer wieder einmal
durch ein "frisches" Stück Halsband ersetzen).
Achtung: Bitte während dieser Therapie das Verhalten der Grünen Leguane gut
beobachten. Bei Vergiftungserscheinungen der Leguane (Krämpfe,
Koordinationsstörungen, Apathie, Nahrungsverweigerung) ist die Behandlung
sofort abzubrechen und das Terrarium entsprechend zu lüften (Achtung: Keine
Zugluft !!!). Die Symptome verschwinden dann nach einigen Tagen von selbst
wieder. Ansonsten bitte einen Tierarzt kontaktieren.
Verletzungen:
Zu den häufigsten Krankheiten bei Grünen Leguanen fallen mir vor
allem alle Arten von Verletzungen ein die sich ein Leguan im Laufe seines
Lebens einfangen kann. Viele Verletzungen werden aufgrund einer Unachtsamkeit
des Pflegers verursacht (Quetschungen an der Schiebetür des Terrariums,
Verbrennungen aufgrund von nicht abgesicherten Strahlern und Heizungen etc.).
Andere Verletzungen fügen sich die Tiere bei Streitigkeiten untereinander
selbst zu. Solange die Wunde noch nicht infiziert ist (eine infizierte Wunde
erkennt man an einer starken Schwellung, Nässen und eventueller Eiterbildung)
genügt es meiner Meinung nach gar nichts zu unternehmen - das Heilungsvermögen
bei Reptilien ist nämlich sehr beachtlich - um sein Gewissen zu beruhigen
kann man natürlich auch eine Wundsalbe verwenden. Aber aufgepasst: Es kommt
vor, dass die Salbe die Heilung der Wunde eher noch verzögert also deswegen
mein Tipp: Bei nichtinfizierten Wunden am besten gar nichts unternehmen. Wenn
man unbedingt eine Wundsalbe verwenden möchte empfehle ich
"Mirfulan" (vitaminreiche Wund u. Heilsalbe). Diese Salbe (enthält
Zinkoxid und Lebertran) ist geeignet zur Behandlung von nichtinfizierten
Hautschäden . Axel Hallfahrt konnte mit der biologischen Heilsalbe
"Vulnoplant" (speziell für die Behandlung v. Wundrändern) gute
Erfahrungen sammeln.
Wurmerkrankungen (Endoparasitosen):
Um Wurmerkrankungen vorzubeugen sollte
man etwa einmal pro Jahr eine Kotuntersuchung vornehmen lassen (z.B. beim
Institut "GeVo Diagnostik, Jakobstr. 65, 70794 Filderstadt, Tel.
07158-60660" - Website: www.gevo-diagnostik.de oder bei "Exomed -
Institut für veterinärmedizinische Betreuung niederer Wirbeltiere und Exoten
GbR, Am Tierpark 64, D-10319 Berlin, Tel. 030-51067701, E-Mail: "
exomed@t-online.de " , - DGHT-Mitglieder erhalten bei beiden Instituten
übrigens 10% Ermäßigung). Man sollte dann das entsprechende
Untersuchungsergebnis abwarten und dann von einem
"reptilienkundigen" Tierarzt gegebenenfalls eine Wurmkur durchführen
lassen. Bitte nicht selbst herumexperimentieren ! Leguane aus dem Zoohandel
(aber auch einige Nachzuchttiere) haben sich des öfteren mit solchen
Endoparasiten infiziert. Diese Endoparasiten können sich im Magen-Darmtrakt
aber auch in anderen Organen der Echse so stark vermehren, dass das betroffene
Tier dadurch körperlich sehr stark geschwächt werden kann. Äußere Symptome
sind dann: Apathisches Verhalten, eingefallene Muskelpartien und Augenhöhlen,
Nahrungsverweigerung und in manchen Fällen auch Durchfall bzw. hohe
Ansammlungen von Nematoden im Magen-Darmtrakt können zu Verstopfungen führen.
Ohne Behandlung kann es zu Todesfällen kommen. Man erkennt Endoparasiten im
Kot der Tiere nur selten mit bloßem Auge. Daher möchte ich nochmals auf die
Wichtigkeit der regelmäßigen obengenannten Kotuntersuchung hinweisen. Man
bekommt im Untersuchungsbericht in der Regel mitgeteilt welche Wurmarten (oder
welche Wurmart...) hier ihr Unwesen treiben und mit welchen Medikamenten man
sie wirksam bekämpfen kann (z.B. Panacur -wirksam gegen Nematoden; Molevac -
wirksam speziell gegen Oxyuren). So eine Kotuntersuchung kostet ca. zwischen
16,00 und 21,00 EUR. Da sollte man vorher aber sicherheitshalber nochmals
nachfragen.
Legenot: Vorab
ein wichtiger Hinweis: Auch bei Weibchen die einzeln gehalten werden ist es möglich,
dass sie jedes Jahr in etwa zur gleichen Zeit ein (... dann natürlich
unbefruchtetes) Gelege bilden. Um Probleme mit einer möglichen Legenot zu
vermeiden, muss man dann rechtzeitig eine Eiablagekiste im Terrarium zur Verfügung
stellen !
Hier befindet man sich in einer etwas schwierigen Situation. Das mit der
Legenot ist so eine Sache. Deswegen vorab ein paar Fragen: Wie lange (schätzen
Sie) ist Ihr Leguan-Weibchen trächtig ? Wann hat sie die Nahrungsaufnahme
beendet (vor einer Woche/vor 2 Wochen/noch länger) ? War sie bereits hektisch
im Terrarium umhergelaufen und hat an verschiedenen Stellen gegraben ? Hat Sie
bereits in der Ablagekiste gegraben ? Wie sieht Ihre Eiablagekiste aus ? So in
etwa wie auf meiner Homepage beschrieben oder anders ? Wie hoch ist die
Temperatur in der Ablagekiste ? Welches Substrat haben Sie in der Ablagekiste
? Ist das Substrat auch ausreichend feucht ? Waren die Schalen von eventuell
verworfenen Eier auffällig weich (sogenannte Wachseier) ? Um Ihnen einen
einigermaßen korrekten Rat geben zu können bitte ich Sie um die Antwort auf
meine obigen Fragen. Wenn Sie etwas nicht genau wissen, können Sie eventl.
schätzen.
Die Legenot ist im Prinzip erst dann ernst zu nehmen, wenn das Weibchen alle
Grabversuche einstellt, sich normal verhält und wieder mit der
Nahrungsaufnahme beginnt bzw. dann nach einiger Zeit apathisch auf einem Ast
liegt und nicht mehr aktiv ist. Spätestens dann sollte man schnellstens
handeln und alles weitere einem reptilienkundigen Tierarzt überlassen. Dieser
wird dann zuerst einmal eine Röntgenaufnahme v. Iguana-Weibchen machen um
sich einen Überblick zu verschaffen wie viele Eier das Weibchen in etwa noch
im Eileiter hat. Sollten Oxytocin-/Calcium-Injektionen (Dosierung: Oxytocin -
bis etwa 5 I.E./kg KG intramuskulär; Calcium - ca. 50 mg/kg KG i.m.) nicht zu
dem gewünschten Legeerfolg führen, muss sich der Tierarzt für einen
operativen Eingriff entscheiden.
Zu Ihrem besseren Verständnis ein kleines Erlebnis wie diese Geschichte mit
einem meiner Leguan-Weibchen abläuft: Eines meiner Iguana-Weibchen verwirft
bis zu ca. 4-5 Wochen vor der tatsächlichen Eiablage immer wieder sogenannte
"Wachseier" (sehr weiche Eier) im Terrarium. Ich habe hier am Tag
schon bis zu 5 Eier gefunden die sie, wo immer sie gerade sitzt, einfach
fallen lässt. Zu diesem Zeitpunkt hat mein Weibchen aber noch keinen einzigen
Grabversuch unternommen. Auch in der Eiablagekiste war sie bis dahin noch kein
einziges mal gewesen. Erst ca. 2 Wochen vor der Eiablage sieht man sie dann
eifrig und hektisch an verschiedenen Stellen im Terrarium graben bzw. sie ist
auch sonst sehr häufig auf dem Terrarienboden anzutreffen. Die
Nahrungsaufnahme hat sie bereits lange vor diesem Zeitpunkt eingestellt (die
Schwanzwurzel ist zu dieser Zeit bereits stark eingefallen). Erst ca. 1 Woche
vor der Eiablage sieht man sie dann erstmals (wenn auch nur für kurze Zeit)
in der Eiablagekiste graben. Spätestens jetzt muss man sich vergewissern,
dass die Feuchtigkeitswerte (keine Nässe !!!!) und die Temperatur (ca. 30°C)
in der Ablagekiste stimmen. Man kann das Weibchen dann immer öfters in der
Ablagekiste graben sehen bis sie sich dann, am Tag/Nacht der Eiablage ganz in
der Kiste eingegraben hat und mit der Eiablage beginnt. Wenn die Eiablage
beendet ist sieht man eine "sehr dürre" Echse die kpl. Ablagekiste
zugraben. Erst dann ist der Zeitpunkt gekommen um die Eier aus der Ablagekiste
zu holen und in einen Inkubator zu überführen. Bitte verstehen Sie: Diese
ganze Schilderung beruht auf reinen Erfahrungswerten die man einem anderen
kaum in einer E-Mail oder Homepage vermitteln kann. Hätte ich keine
Erfahrungen damit gehabt, wäre ich schon beim ersten "mutmaßlichen
Verwerfen" der Eier zum Tierarzt gerannt (... obwohl immer gilt:
"Besser einmal zuviel als einmal zu wenig einen Tierarzt
aufgesucht").
Beim aller ersten mal habe ich auch genau das getan - mein Glück (und meines
Iguana-Weibchens Glück) war aber, dass Hr. Dr. Bernd Schildger (damals noch
im Zoolog. Garten, Frankfurt am Main) nach einer Röntgenaufnahme und einer
Ultraschalluntersuchung gesehen hat, dass sich die Eier in einem noch nicht
legereifen Zustand befinden (unzureichende Verkalkung der Schale) und daher
noch einige Wochen benötigen. Warum das Weibchen allerdings manche dieser
Eier in diesem Stadium im Terrarium verwirft war ihm auch ein Rätsel.
Hätte ich jetzt einen erwischt der sich nicht so gut mit Reptilien auskennt
(und davon gibt's immer noch genug), hätte er das arme Tier während eines
viel zu frühen Stadiums der Trächtigkeit mit Oxytocin vollgepumpt bzw.
gleich operiert. An die Folgen einer solchen "Behandlung" wage ich
besser gar nicht zu denken.
Maulfäule: Des
öfteren auch in direkter Verbindung mit einer Erkältung/Lungenentzündung
kann man bakterielle Entzündungsherde im Maul von Iguana iguana beobachten.
Voraus geht dem Ganzen eine übermäßige Schleimbildung im Maul- und
Rachenraum. Es könnten allerdings auch Verletzungen im Maulbereich als
Ursache für eine anschließende Maulfäule in Betracht kommen. Da diese Entzündungsherde
für das Tier sehr schmerzhaft sind, verweigern die Leguane zu diesem
Zeitpunkt die Nahrungsaufnahme. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es schließlich
zu einer käsigen Nekrose / Ansammlungen von käsigem Eiter. Spätestens jetzt
ist der dringende Gang zum reptilienkundigen Tierarzt erforderlich. Auch hier
ist es wieder wichtig der Ursache auf den Grund zu gehen - siehe oben. Der
Tierarzt wird dem Tier nach der Durchführung eines Resistenztests ein
wirksames Antibiotikum verordnen. Die käsigen/eitrigen Beläge müssen
mehrfach täglich entfernt und das entzündete Gewebe anschließend mit einem
milden Antisepika (z.B. 3%iges Wasserstoffperoxid) desinfiziert werden - das
funktioniert sehr gut mit Hilfe eines Wattestäbchens, man sollte bei der
Behandlung allerdings zu zweit arbeiten - einer hält das Maul des Leguans geöffnet
u. der andere übernimmt die eigentliche Behandlung.
Verletzungen
- Milben - Wurmerkrankungen - Erkältungskrankheiten/Lungenentzündung - Maulfäule
- Legenot - Verstopfung - Krallen-/ pflege + schneiden
Tierarztliste
- Tierärzte für Exoten wie Echsen, Schlangen, Agamen , Spinnen, Geckos,
Leguane, Chamäleon, Warane, Schleichen, Skinke, Eidechsen, Schildkröten,
Schlangen, Krokodile
Fragen und
Antworten zu Leguan Krankheiten:
|